Ramallah hatte ich eigentlich nicht als Stopp während meiner Reise eingeplant. Von Nablus aus sollte es direkt nach Jericho gehen. Wäre da nicht der französische Kunststudent Roméo, den ich in meinem Hostel in Nablus kennenlerne. Er überzeugt mich davon, der seiner Meinung nach modernsten aller Palästinenserstädte zumindest einen kurzen Besuch abzustatten. Ich verwerfe meinen Plan und Roméo, Edoardo und ich buchen eine Nacht in einem Hostel in der Nähe des Zentrums. Nach einer einstündigen Fahrt im Sammeltaxi zeigt sich: die Planänderung hat sich definitiv gelohnt.
Ramallah ist eine lebendige, im Vergleich zu Nablus sehr weltoffene Stadt, in der ich mir endlich keinen Schal mehr umwerfen muss, wenn ich vor die Tür möchte. Hier leben zwar hauptsächlich Muslime, die arabischen Christen bilden aber eine starke Minderheit. Die Bewohner sind also daran gewöhnt, unverschleierte Frauen zu sehen. An jeder Ecke findet man Restaurants, Bars, Gallerien und Museen - wir entscheiden uns dazu, das Yasser Arafat Museum in der Nähe des Hostels zu besuchen und die Altstadt anzuschauen, bevor wir - nach tagelanger Alkoholabstinenz - zielstrebig ein Kiosk ansteuern uns für den Abend mit Bier eindecken.
Ich bin Jana Freiberger, Journalistin, und schreibe auf diesem Blog über meinen Alltag, Reisen und gutes Essen.
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